Sie können das Verhalten eines realen Systems aus Funktionsblöcken in Simulink nachbauen. Dazu verwenden Sie die Blöcke aus dem Kapitel Verhaltensweisen. Es ist in der Praxis oft langwierig, fehleranfällig und schwierig, reale Systeme in Simulink zu modellieren. Das Ergebnis bildet oft nur das prinzipielle Verhalten ab, das vom realen Verhalten in einigen Arbeitspunkten abweicht. Auf die Modellierung realer Systeme gehen wir aus Zeitgründen nicht weiter ein.
Wenn ein System in Simulink modelliert ist, dann können Sie die Regelparameter in der Simulation so lange variieren, bis Sie mit dem Verhalten des geregelten Systems zufrierend sind. Anschließend setzen Sie die Regelparameter am Regler des realen Systems ein und verifizieren, ob das Verhalten auch am realen System passt. Sie justieren das Verhalten so lange nach, bis Sie alle Ziele am realen System erreicht haben. Oft sind die Regelparameter aus der Simulation dafür ein guter Startpunkt.
Dieses Verfahren ist sehr aufwändig und zeitintensiv. Sie müssen ständig am realen System Messungen durchführen und diese mit den Ergebnissen der Simulation abgleichen. Ein Modell wird schnell sehr komplex.
Wenn Sie aber einmal ein gutes Modell haben, dann haben Sie viele Vorteile: Sie können sehr flexibel verschiedene Regler ausprobieren und direkt das Ergebnis vom Computer berechnen lassen. Sie müssen nicht am realen System messen um Ergebnisse zu erhalten, das geht in der Simulation einfacher und schneller. Es kann in einer Simulation auch nichts kaputtgehen, wenn Sie mal falsche Regelparameter eingestellt haben. Sie können geplante Änderungen am System einfach vorab testen, indem Sie diese zuerst nur im Modell umsetzen. Die Simulation ist sehr hilfreich, der Weg zu einem guten Modell ist aber hart. Die Funktionsweise des Systems muss sehr genau bekannt sein.
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